Nils Petter Molvaer :: Baboon Moon
Columbia/Sony Music
Ein musikalischer Neubeginn ganz im Zeichen eines freien, improvisierten Progrocks
Die Anknüpfungspunkte an progressive Rockmusik waren mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, schon auf den früheren Alben des norwegischen Jazztrompeters nicht zu überhören. Mit Baboon Moon entfernt sich Nils Petter Molvaer allerdings stärker denn je von seinen Wurzeln. Mit klassischem Progrock hat diese Platte natürlich trotzdem nicht viel gemein. Molvaer bedient sich lediglich bestimmter Stilmittel des Genres als Basis für seine nach wie vor oft atemberaubenden Ausflüge auf der Trompete. In gewisser Weise stellt das Album einen ähnlichen radikalen Neubeginn für den Ausnahmemusiker dar, wie 1997 sein mittlerweile legendäres Khmer. Seine Begleiter wählte er auch diesmal wieder sehr sorgfältig aus: Gitarrist Stian Westerhus (Jaga Jazzist) und Schlagzeuger Erland Dahlen (Madrugada). Dieses Trio verbindet weit mehr, als man zunächst vermutet. Molvear nutzt in Stücken wie „A Small Realm“ und „Sleep With Echoes“ die Freiräume, die ihm seine Begleiter immer wieder lassen, geschickt aus und kreiert so einen ganz eigenen Sound, bei dem zwar immer noch Jazz-Elemente vorkommen, der aber im traditionellen Sinn mit diesem Genre nicht mehr viel zu tun hat. Der Trompeter selbst ist jedenfalls voll des Lobes über seine neue Band, die es ihm erlaubt, neue Klangräume zu erforschen. Dass Nils Petter Molvaer hier auf seine charakteristischen Loops weitgehend verzichtet, macht Baboon Moon zu einem noch größeren Erlebnis.
Key Tracks: „Blue Fandango“, „Mercury Heart“ und „Sleep With Echoes“
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