Penguin Prison :: Penguin Prison
Downtown Records – US-Import
Believe the Hype: Überzeugendes Debütalbum des New Yorker Elektro-Pop-Könners
Man ist es ja gewohnt, dass im Pop die Frau die Ansagen macht. Das ist seit Gwen Guthries „Ain’t Nothin‘ Goin‘ On But The Rent“ so. War, besser gesagt. Jetzt reißt Chris Glover das Ruder herum. In „Don’t Fuck With My Money“ stellt er klar, dass er sich das Geld nicht einfach so aus der Tasche ziehen lässt. Ganz nebenbei ist es auch noch ein Killer-Song, eine Art Visitenkarte für Penguin Prison. Grandioser Pop auf Synth-Funk-Basis mit schnalzendem Bass, musikalisch gar nicht mal so weit von Frau Guthrie weg. Wer das mag und gleichzeitig gut mit Glovers wunderbaren Kumpels Holy Ghost! kann, muss dieses Album auf dem Zettel haben. Der New Yorker tut uns den Gefallen, Substanz anzubieten. Denkt man sich den elektronischen Sound weg, entdeckt man immer noch Songqualität. Wenn Justin Timberlake „Golden Train“ hört, wird er sich fragen, warum ein Mann wie Chris Glover nicht für ihn arbeitet. „Something I’m Not“ vereint die Generationen. Es ist der Titel, der „You Are In My System“ ähnelt, aber auch Dubstep-Hörer von heute mitnimmt. „Desert Cold“ fängt wie ein harmloses Kinderlied an, zieht dann aber plötzlich in der Melodie unwiderstehlich an. Er beherrscht eine Menge Tricks, der Herr Glover. Er könnte ein ganz Großer werden.
Story ME 3/2011
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