Wolfgang Voigt :: Kafkatrax

Profan/Kompakt

Stimmen aus dem Hörbuch als i-Tüpfelchen auf Wolfgang Voigts „Umta-Technobeat“.

Wolfgang Voigt, Techno-Legende der heiligen Dreifaltigkeit Köln-Kompakt-Mini-mal, hat seit den frühen Neunzigern gezeigt, dass es ihm nicht so sehr auf das Was, sondern auf das Wie ankommt, weil sich das Was sowieso aus dem Wie ergibt, wenn man erst einmal das Wie gefunden hat. Zuletzt etwa 2010 mit Freiland Klaviermusik, auf dem Voigt mit Pianosamples und Bassdrum einen Kommentar zu Techno anhand der Verfahrensweise von Techno abgab. Wer mit dem immensen Werk Voigts vertraut ist weiß, dass sich der Kölner nicht lange mit etwas aufhält und immer schon den übernächsten Schritt im Sinn hat. Kafkatrax, die CD, ist nun die Erweiterung einer dreiteiligen 12-Inch-Serie, die im Sommer erschienen ist. Stimmen-Samples, die er aus einer Hörbuch-CD mit Werken von Franz Kafka entnommen hat, unterlegt Voigt mit dem, was er selbst als „Umta-Technobeat“ bezeichnet. Die Funktion, die bei Freiland Klaviermusik das Piano hatte, übernimmt hier die menschliche Stimme: Objekt der Abstraktion, dekontextualisiert, klangästhetisch positioniert. Das gewisse „Umta“, das die Sprachfetzen unterlegt, erfüllt alle Ansprüche an die Funktionalität. Und in manchen Tracks dürfen Romantiker sogar Spurenelemente des Kölner Minimal, circa 1995, nachweisen.

Key Tracks: „Kafkatrax 2.1“, „Kafkatrax 2.2“, „Kafkatrax 3.2“, „Kafkatrax 3.3“