General Elektriks :: Parker Street
Discograph/Alive
Der Keyboard-Pop des französischen Exil-Kaliforniers rockt jetzt ein bisschen mehr.
Im Normalfall müsste man längst wissen, wer Hervé Salters ist. Es hat in letzter Zeit schließlich genügend Franzosen gegeben, die in der Musik etwas bewegt haben. Vielleicht hat es sich in diesem Fall negativ ausgewirkt, dass Salters vor zwölf Jahren als „alter Europäer“ in die Neue Welt ausgewandert ist. In Kalifornien fand er schnell Unterschlupf bei der Quannum-Posse, die seinen Sound maßgeblich beeinflusste. Schon auf dem letzten, sehr guten Album Good City For Dreamers vernahm man eine Neigung zu den Beats von DJ Shadow und zu den Popsongs eines Money Mark. Der Vergleich zu Letzterem ist auch deshalb legitim, weil beide ein inniges Verhältnis zu Sounds aus analogen Keyboards pflegen. Bei Hervé Salters ist es der Clavinet-Sound, der sofort an Funk-Bands aus den 70er-Jahren denken lässt. Drummer Michael Urbano ist ebenfalls mit von der Partie, er sorgt jetzt für die berühmt-berüchtigte Reproduktion des Live-Sounds, die Musiker so gerne als Anzeichen für künstlerischen Fortschritt verkaufen. Sagen wir es mal so: Es rockt jetzt mehr. Phasenweise jedenfalls. Andererseits steckt in Salters durchaus auch ein kleiner Virtuose, was man an einigen Stücken erkennt, die von der Idee her Pianoballaden sind oder an Jazz- oder Chanson-Kompositionen erinnern. So ganz kriegt ein Franzose die Einflüsse aus der Grande Nation eben doch nicht aus dem Kopf.
Key Tracks: „The Genius And The Gangster“, „I’m Ready“, „Hardship Is Over“
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