Loch Lomond :: Little Me Will Start A Storm
Chemikal Underground/Rough Trade
Wieder eine amerikanische Indie-Band, die sich von britischem Folk angezogen fühlt.
Wenn jemand auf den Gruppennamen Loch Lomond kommt, Musik wie die Phantom Band auf einem Landausflug macht und bei einem Label aus Glasgow veröffentlicht, ist nur eine Assoziation zulässig. Aber Künstler sind schlau, sie lenken gerne vom eigenen Schauplatz ab. Loch Lomond kommen natürlich überhaupt nicht aus Schottland, sondern aus Portland, Oregon, dem ewig ungehypten Künstlerrefugium an der Westküste der USA. Was wiederum schon auch Sinn hat. In Portland leben Leute, in deren Musik starker Folk-Bezug steckt. Bei Laura Veirs ist das so und natürlich bei The Decemberists. Deren Colin Meloy versteht sich gut mit Loch-Lomond-Leader Ritchie Young, beide Bands waren schon zusammen auf Tour. Das hat dann auch Spuren hinterlassen, besonders in „Tic“ und „Made Of Ink“. Das Hauptmetier von Young und seinen Leuten ist aber die schwelgerische, mit schönen Wechselgesängen versetzte und mit allerlei Nicht-Rock’n’Roll-Instrumenten bestückte Ballade. Man vernimmt das Pfeifen des Theremins, das Vibrieren der singenden Säge, den Klang von Mandoline, Piano und Streichern. Loch Lomond hätten bestimmt nichts dagegen, wenn man sie in die Nähe eines Kammermusik-Ensembles rückt, aber letztendlich stehen sie schon für anspruchsvollen Pop. Sollte man sich merken.
Key Tracks: „Elephants & Little Girls“, „Water In Astoria“
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