Mr. Oizo :: Stade 2
Die Zeiten haben Mr. Oizo nicht sehr geändert. Das vierte Album von Quentin Dupieux klingt zu sehr nach Elektro-Rock, zu sehr nach dem Jahr 2007.
Quentin Dupieux hat in seiner fast 20-jährigen Laufbahn als elektronischer Musiker einige Verdienste vorzuweisen. Der größte Coup gelang ihm 1999 mit „Flat Beat“. Dupieux zeigte mit dem Track, dass es nur einer niedlichen, gelben Stoffpuppe und eines Werbespots für eine Jeansmarke bedarf, um mit einem astreinen minimalistischen House-Track, quasi durch die Hintertür die Freunde der sogenannten „handgemachten Musik“ zu gewinnen und weltweit auf Nummer 1 der Charts zu kommen. „Flat Beat“ gilt heute als Klassiker des French-House der jüngeren Bauart. Das zweite Mr.-Oizo-Album Moustache (Half A Scissor) aus dem Jahr 2005 war gleichermaßen Abschiedsarbeit für das Label F-Communications wie Empfehlungsschreiben für Ed Banger. Der abstrakte Expressionismus von Moustache war wohl zu viel für die Schöngeister von F-Communications. Mit Lambs Anger (2008) lieferte Mr. Oizo dann den passenden Soundtrack zur ausgehenden elektrorockenden Zeit. Das Problem seines vierten Full-Length-Albums Stade 2 ist, dass Mr. Oizo immer noch den Soundtrack zur elektrorockenden Zeit liefert, nur dass diese Zeit mittlerweile keine Gegenwart mehr ist, sondern jüngere Vergangenheit. Das musikalisch durchaus reizvolle Holterdipolter seiner Soundkonstruktionen, die Windungen und Verschlingungen dieser Tracks, in denen gerade mal der Beat straight ist, muss bei Mr. Oizo immer von diesen nervenden Hau-Drauf-Rockismen begleitet werden. Und das ist bei aller Liebe ein bisschen zu sehr 2007.
Key Tracks: „Douche Beat“, „Oral Sax“,
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