Surkin :: USA

Ein Franzose macht sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Clubmusik.

Man traut ihm schon länger Großes zu. Ein halbes Dutzend EPs hat Benoît Heitz alias Surkin für das Institubes-Label aufgenommen, dazu Remixe für Boys Noize, Klaxons und Justice. In letzter Zeit hat er hauptsächlich auf sein Debütalbum hingearbeitet, das auf dem von ihm, Para One und Bobmo gegründeten Label Marble Music erscheint. Unter dem Album sollte man sich genau das vorstellen, was der Titel ausdrückt. Heitz baut Distanz zum Ideal der Ed-Banger-Clique auf und packt die elektronische Musik bei den Wurzeln. Er geht zurück zum Kraftwerk-beeinflussten Elektro-Sound der Arthur-Baker-Ära, zum Club-Funk einer Shannon und zu den Loops des frühen HipHop. Das Gastspiel von Kevin Irving, der Stimme aus „Move Your Body“ von Marshall Jefferson, unterstreicht die Affinität zum Chicago House der Gründerzeit. Mit „Quattro“ schert Heitz geografisch aus, aber Italo-Disco war in den US-Clubs damals ja auch populär. Der Pariser Produzent durchkämmt alle Phasen der 80er-Clubkultur, immer versetzt mit dem höhenlastigen Sound, der sein Markenzeichen geworden ist. Der herausragende Track fehlt, aber man macht diesen Trip in die USA gerne mit. So guten Nachhilfeunterricht bekommt man nicht alle Tage.

Key Tracks: „Lose Yourself“, „I.N.Y.N.“,