The Victorian English Gentlemens Club :: Bag Of Meat
Nährreicher Nachschub für Freunde britischen Art-Rocks
Nicht jede Band hält es für angebracht, ihr Album mit einer Geschichte über einen Mann zu beginnen, der mit einer Tüte Fleisch im Bus sitzt. Was The Victorian English Gentlemens Club von solchen Menschen halten, lässt sich anhand des Covers erahnen. Darauf ist die Abkürzung des Bandnamens in dicken Lettern auf Salamischeiben zu sehen. Von der Anordnung der Buchstaben her könnte man denken, das Trio aus Cardiff wolle lieber The Vegetarian Club heißen. Eine ungewöhnlich plakative Form der Darstellung. Aber diese Waliser lieben den Protest. Ihr Widerstand gegen Rituale äußerte sich schon in der Veröffentlichung ihrer Musik auf Kassetten und Flexi-Discs. Ihre Unlust auf die ewig selben Konzertorte bekämpfen sie mit Auftritten in Wäldern. Dort spielen sie Zeug, das schroff klingt und sperrig und sich Art-Rock zum Vorbild nimmt. Wire, Magazine, die in so einem Kontext unvermeidlichen The Fall und neuere Beispiele wie Deerhoof und die frühen Futureheads sind nicht so weit weg. Jetzt, beim dritten Album, spürt man ein größeres Selbstbewusstsein, was die Kolorierung des Materials betrifft. Tempowechsel, Grooves, Pop-Elemente und Nebengeräusche spielen nach Bedarf hinein. So kommt niemand auf die Idee, das hier sei weder Fisch noch Fleisch.
Key Tracks: „Bag Of Meat“, „Fire In The Wife“, „John Denver’s Wife“
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