The Libertines: There Are No Innocent Bystanders :: Regisseur: Roger Sargent
Dokumentation einer Wiedervereinigung: Wenn Unzulänglichkeit zum Kult wird
Nur kurz währte das Glück 2010, als sich jenes britische Kultquartett wiedervereinte, das einst virtuose Unzulänglichkeit und Querulantentum zur Tugend gemacht hatte: The Libertines, von 1997 bis 2004 ein Indie-Must-Have, gingen einmal mehr eine Liaison Dangereuse ein. Ob aus echter Zuneigung oder aus Geldnot, bleibt dabei offen. In mehr oder minder vorteilhaften Posen lassen sich Carl Barât, Pete Doherty und Co. von Haus- und Hof-Fotograf Roger Sargent zwischen Proberaum, Konzerten, Studio und Pressekonferenzen filmen. Zum Tanz auf dem Vulkan geraten wie zu alten Zeiten die Auftritte bei den Festivals in Reading und Leeds sowie Warm-up-Gigs in London. Ein Fiasko jagt das nächste zwischen all den lässig hingehuschten Songs, die so gerne Hymnen für die Massen wären, aber lediglich Novelty-Charme besitzen. Mittendrin der vom Leben gezeichnete Doherty, der elegant glamouröse Verwahrlosung auf den Punkt bringt und sich einfach nicht entscheiden kann, auf was er sich konzentrieren mag: auf die Solokarriere, die Babyshambles oder eine Zukunft mit Barât. Kein Wunder, dass The Libertines mittlerweile wieder für unbestimmte Zeit auf Eis liegen.
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