Soap & Skin :: Narrow
Das zweite Album des Piano-Goth-Wunders Soap & Skin alias Anja Plaschg ist nichts für schwache Nerven.
Mit todernster Miene blickt sie vom Plattencover, die heilige Anja der Schweinebauernhöfe. Unbeeindruckt von den Beifallsstürmen, die ihr Debütalbum Lovetune For Vacuum, das sie im jungen Alter von 19 Jahren aufnahm, bei Kritikern ausgelöst hat. Ungerührt auch vom internationalen Erfolg beim Publikum, von den Auftritten in gut gefüllten Häusern in Paris, Warschau und New York. Die kreative Vision der Steirerin war so früh ausformuliert, dass Plaschg die Bestätigung von außen nie nötig hatte. Für ihre zweite Platte hat sie sich drei Jahre Zeit gelassen und dann nur acht Songs aufgenommen. Die kurze Spielzeit (knapp 30 Minuten) von Narrow ist allerdings klug bemessen, jagt hier doch ein Schlag in die Magengrube den nächsten: Im Eröffnungsstück verarbeitet Plaschg den Tod ihres Vaters und bedient sich dabei erstmals der deutschen Sprache. „Ich trink auf dich Dutzende Flaschen Wein / Und will doch viel lieber eine Made sein“, singt sie, die Worte gespenstisch phrasierend, bevor das Stück in einem albtraumhaften Crescendo gipfelt. Den Desireless-Hit „Voyage, Voyage“ entreißt sie der 80er-Jahre-Party, um ihn als majestätisches H.R.-Giger-Gemälde neu zu erfinden. „Lost“ basiert auf einer wunderschönen, klassisch anmutenden Klaviermelodie und handelt doch auch vom Verlust und der Endlichkeit. Soap & Skin schaut furchtlos in den Abgrund. Ihr dabei zuzuhören, erfordert ebenfalls ein gehöriges Quäntchen Mut.
Key Tracks: „Voyage, Voyage“, „Vater“,
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