Forschungsprojekt bei Konzerten: Können Hunde Corona erschnüffeln?
Anti-Gen- und PCR-Test plus Schweißprobe: bei einem Pilotprojekt während eines Konzerts von Fury In The Slaughterhouse in Hannover kamen erstmals Corona-Spürhunde zum Einsatz.
Am Sonntag (19. September 2021) kamen bei einem Konzert von Fury In The Slaughterhouse zum ersten Mal Spürhunde zum Einsatz, die anhand von Schweißproben erkennen sollen, ob sich Corona-Infizierte unter den Besucher*innen befinden. Das Pilotprojekt wird von der Klinik für Kleintiere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover geleitet.
Das Ziel sei, „Gefährdungspotenziale herunterzudämpfen“, erklärte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler zu der Studie. Es gebe „weltweit Interesse an dem Projekt“. Darüber hinaus soll geklärt werden, ob zukünftig mithilfe der Corona-Spürhunde die Gefahr bei Großveranstaltungen eingedämmt werden könne. Zum Einsatz seien die Vierbeiner bei einem Konzert von Fury In The Slaughterhouse gekommen.
Fünf bis sechs Tiere sollten dafür bei der Veranstaltung mit zugelassenen 500 Gästen zum Einsatz kommen. Jeder Besucher und jede Besucherin musste vorab sowohl einen Anti-Gen-, als auch einen PCR-Test vorlegen. Dazu noch eine Schweißprobe, die beim Eintritt mit einem Wattepad an der Armbeuge abgenommen wurde.
Die Hunde liefen dann nicht etwa durch die Menge, sondern erschnüffelten mögliche Infizierte durch gesammelte Schweißproben. Das Virus an sich sei zwar geruchsneutral, jedoch verändere sich der Stoffwechsel bei einer COVID-19-Erkrankung, hieß es. Die Trefferquote bei den Spürhunden liege bei etwa 94 Prozent. Weltweit hatten bereits 26 Studien ergeben, dass Hunde durchaus Corona-Infektionen identifizieren könnten.
Es gebe „weltweit Interesse an dem Projekt“
Die neuen Methoden wie beim Konzert von Fury In The Slaughterhouse in Hannover sind teil des Forschungsprojekts „Back to Culture“. Es folgen noch Konzerte von Bosse, Alle Farben und Sido, bei denen mit Spürhunden Infizierte frühzeitig ausfindig gemacht werden sollen. Die Besucher*innenzahl steigt dabei bis zuletzt auf maximal 1500 Personen. In Dubai oder Helsinki sollen ähnliche Methoden bereits am Flughafen eingesetzt werden.
Das Projekt wird mit 1,3 Millionen Euro vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium gefördert. Ziel der Forschung sei es auch herauszufinden, ob die Corona-Spürhunde auch bei Großveranstaltungen mit zum Beispiel 50.000 Gästen eingesetzt werden könnten. Mitte Oktober sollen die Tests abgeschlossen sein.
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++