Wir sind vorbei :: PIAS/ Rough Trade
Der Singer/Songwriter wird verlassen und tritt in die Fußstapfen von Kante.
Es ist sehr viel Ich auf Enno Bungers neuem Album: „Ich will mich verlier’n“, singt er, „ich geh durch alle off’nen Türen“, „ich möchte noch bleiben“, „ich bin allein, ein Astronaut“, „ich schreibe Abschiedszeilen aufs Papier“, und „ich verliere den Verstand“. Wie es sich eben gehört für einen der Schmerzensmänner, die neuerdings überall wie die Pilze aus dem Boden schießen. Und erst recht nach dem Ende einer Beziehung, die der gebürtige Friese auf Wir sind vorbei zu verarbeiten versucht. Trotzdem ist dieses Album sehr viel weniger rührselig als das zwei Jahre alte Debüt, sehr viel weniger belanglos und eben sehr viel besser. Auch weil Bungers Klavier nicht mehr vor sich hin träumt, sondern einen stakkatohaften, ungeduldigen, mitunter auch von einem elektronischen Flattern unterlegten Rhythmus vorgibt, der bisweilen einen solch mitreißenden Groove entwickelt, dass er sogar an die großartigen Kollegen von Kante erinnert.
Key Tracks: „Regen“, „Leeres Boot“,
„Präludium“
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