Blood Red Shoes :: In Time To Voices
V2/Cooperative/Universal
Das Indie-Rock-Duo aus Brighton zeigt sich erneut kampfbereit, lässt jetzt aber auch Raum für Zwischentöne.
Dieser Band stand man immer mit offenen Ohren gegenüber. Einfach deshalb, weil sie sich konsequent von den vielen anderen Vertretern des Duobesetzungs-Rocks der 00er-Jahre abgesetzt hat. Statt auf den omnipräsenten Garagenrock-Zug zu springen, bestanden Blood Red Shoes auf Bezug zum Rock der 90er. Auch mit ihrem dritten Album sehen Laura-Mary Carter und Steven Ansell überhaupt keine Veranlassung, an ihrer Ausrichtung irgendetwas Grundlegendes zu verändern. Sturm und Drang ist für sie weiterhin ein wichtiges Tatmotiv. Gleichzeitig haben sie aber bemerkt, dass Weiterentwicklung in ihrem Karrierestadium eine feine Sache sein kann. Der Einstieg fällt schon noch so aus, wie man es erwarten konnte. Laut und rebellisch. Aber dann kommt „Two Dead Minutes“. Auf einmal arbeitet die Band mit Gesangsharmonien im Hintergrund, raumgreifendem Sound und einer schwebenden Melodie, ohne dass sie dadurch an Beherztheit verliert. In „7 Years“ spielen Carter und Ansell gewohnt kraftvoll auf, darüber hinaus lassen sie aber auch Stimmengewirr à la My Bloody Valentine zu. Das ist übrigens der letzte Song auf dem Album. Danach weiß man, dass Blood Red Shoes immer noch nicht perfekt sind, aber mal wieder zugelegt haben. Es ist der langsame, aber stetige Weg zur Glorie.
Key Tracks: „Cold“, „7 Years“, „Night Light“
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