Golden Diskó Ship :: Prehistoric Ghost Party
Klangbad/Broken Silence
Die Berliner Multiinstrumentalistin Theresa Stroetges hebt mit ihrem Debütalbum das, was wir „Folk“ nennen, auf eine neue Ebene.
Golden Diskó Ship, auch noch geschrieben mit einem Fliegenschiss auf dem „o“, das muss man zugeben, liest sich schon knackiger als der bürgerliche Name der Frau, die sich dahinter verbirgt: Theresa Stroetges. Prehistoric Ghost Party ist das Debütalbum der Berliner Multiinstrumentalistin und Videokünstlerin. Golden Diskó Ship hebt das, was wir „Folk“ nennen, auf eine neue Ebene. Archaischer Folk, rudimentärer Blues, abstrakte Mikroelektronik, „Natur“-Geräusche, multi-getrackter Gesang, durch präparierte Mikrofone geschickt, finden sich in den weitesten Hallräumen. Dazu führt die Drummachine ein Eigenleben, sodass sich das manchmal wie zwei Songs in einem anfühlt („Girl As A Slower Ghostship“). Das ist eine besondere Art der DIY-Avantgarde, die auch in ihren frickeligsten Momenten so locker flockig herüberkommt wie purer Pop („Swimming Pool“). Früher hätte man das Lo-Fi genannt. Bei Golden Diskó Ship kann einem Planningtorock in den Sinn kommen. Und der Gedanke, dass gewisse Zeiten den künstlerischen Umgang mit Pop geradezu herausfordern. Prehistoric Ghost Party ist so gut, dass wahrscheinlich erst in Jahrzehnten in größerem Umfang auf den illegalen Download-Seiten danach gefahndet werden wird.
Key Tracks: „Girl As A Slower Ghostship“, „Electrocuting An Elephant (1902)“
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