Chiddy Bang :: Breakfast
Regal/EMI
Mit HipHop aus dem Kindergarten tritt das Duo die Nachfolge von De La Soul an.
Gangsta war gestern. Und da darf man ja schon mal dankbar sein. Nun stellt sich allerdings die Frage, wohin diese grundsätzlich zu begrüßende Entmachoisierung des amerikanischen HipHop führt. Die Antwort, die das lange und heiß erwartete Debütalbum von Chiddy Bang gibt: direkt in die Infantilität. Fröhlich samplet das Duo aus Philadelphia für Breakfast Kinderstimmen und Klimperklavier, lustigen schwedischen Sommerpop von Icona Pop und was sich im Müllcontainer hinter der Kita so angesammelt hat, seien es olle Spielzeuginstrumente oder ausrangierte Hörspielkassetten. Als Gast haben sich Chidera Anamege und Noah Beresin auch nicht einen Rap-Kollegen ins Studio geladen, sondern die englische Singer/Songwriterin Ellie Goulding. Nein, um Coolness geht es hier ganz eindeutig nicht. Allerdings: Was Chiddy Bang vor zwei Jahren mit ihrer EP The Preview so großartig gelang, der Brückenschlag zwischen Rap und Indie-Pop per Samples von MGMT und Sufjan Stevens, funktioniert nur in der ersten, wundervoll hysterischen, vor Melodien platzenden, alle Genregrenzen einreißenden Hälfte des Albums. Danach verflacht die Unternehmung etwas, was aber den positiven Gesamteindruck kaum schmälern kann: De La Soul haben endlich würdige Nachfolger gefunden.
Key Tracks: „Mind Your Manners“, „Ray Charles“, „Run It Back“
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