The Primitives :: Echoes And Rhymes
Elefant Records/Alive
Comeback: Die britische Indie-Band aus den 80er-Jahren nimmt sich obskure Girl-Pop-Juwelen vor.
Man mag es für makaber halten, aber es lässt sich nicht mehr abstreiten: Todesfälle haben in jüngerer Vergangenheit für so manch unerwartete Versöhnung gesorgt. Das war bei den Stone Roses so, auch bei Paul Weller/ Bruce Foxton und Killing Joke. Bei den Primitives löste der Tod von Bassist und Gründungsmitglied Steve Dullaghan vor drei Jahren neue Aktivitäten aus. Die beiden wichtigsten Mitglieder, die einst für die Hitsingle „Crash“ verantwortlich waren, haben das Heft wieder in die Hand genommen. Dieses Mal vertrauen Sängerin Tracy und Gitarrist/Songschreiber Paul Court aber nicht eigenem Material, sondern nicht so offensichtlichen Juwelen aus der Schatzkiste des Girl-Pop. Die Wahl fiel auf die B-Seite einer Singleauskopplung aus dem Soundtrack zu Kubricks Film „Lolita“. Man wurde auf dem einzigen Album des deutschen Schlagerduos Adam & Eve fündig. Der bekannteste Song der französischen Sängerin Laura Ulmer ist dabei. Eine weniger bekannte Aufnahme von Shocking Blue ebenso. Damit wildern die Primitives genau in der Musik, die sie früher schon fasziniert hat. Es ist sowieso einiges so wie früher. In Tracys Stimme steckt naiver Charme und die Band spielt immer auch ein bisschen ruppig. Gerade die gewisse Ungehobeltheit stellt die Nähe zum ursprünglichen Geist des Rock’n’Roll her. Da können neuere, ähnliche inspirierte Bands wie Best Coast oder Tennis etwas von lernen.
Key Tracks: „Panic“, „The Witch“, „Single Girl“
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