Westin Leipzig: Manager von Patricia Kelly berichtet von Homophobie des Personals
Nach Gil Ofarims Bericht über Judenhass im Hotel Westin Leipzig erhebt auch der Manager von Patricia Kelly Vorwürfe wegen Diskriminierung
Im Leipziger Hotel Westin Grand scheinen äußerst merkwürdige Vorstellungen von Gastlichkeit zu herrschen. Nachdem das Verhalten des Rezeption-Personals gegenüber Gil Ofarim bereits hohe Wellen geschlagen hatte, schildert nun auch Piero Vecchioli, der Manager von Musikerin Patricia Kelly einen Vorfall. Er berichtet davon, am selben Ort als „Drecks-Schwuchtel“ beschimpft worden zu sein.
Gegenüber „RTL News“ schilderte der Musikmanager seine im Juni 2020 gemachte Erfahrung. Nach einer Beschwerde über sein unsauberes Zimmer wäre der Hotel-Manager recht unwirsch vor seiner Tür erschienen. „Als ich öffnete, schaute er mich von oben bis unten an und sagte: ‚Wegen dir, du Drecks-Schwuchtel, bin ich jetzt hier raufgekommen?’“, so Vecchioli. Der gebürtige Schweizer solle so schnell wie möglich in das „Scheiß-Land“ zurückreisen, woher er komme.
Dem TV-Sender liegt dazu ein Schreiben vor, in dem die Westin-Zentrale den Manager zudem mit Hausverbot belegte, nachdem dieser den Leipziger Vorfall offiziell gemeldet hatte. Darin heißt es, dass Vecchioli durch sein Verhalten gegenüber den Mitarbeitern den „Hotelbetrieb nachhaltig gestört habe. Das können wir nicht länger hinnehmen. Wir sehen uns deshalb gezwungen, Ihnen für unser Hotelgebäude (…) unbeschränktes Hausverbot zu erteilen.“ Auch Plattenfirma Universal Music erhielt eine Mail in dieser Angelegenheit. Angeblich hätte „Herr Vecchioli gegen alle Regeln der Hausordnung verstoßen“, hieß es darin.
Am Dienstag wurde dem israelischen Musiker Gil Ofarim im Westin Leipzig der Service verweigert. In einem Instagram-Video berichtete Ofarim, dass er von einem Hotelmitarbeiter aufgefordert wurde, seine Kette mit einem Davidstern einzupacken. Erst dann dürfe er einchecken. Laut Angaben der Hotelkette Westin sind die beteiligten Angestellten vorerst beurlaubt.