Get Cape. Wear Cape. Fly :: Maps
Indie-Pop mit dem nötigen ironischen Sicherheitsabstand zu sich selbst
Das Schlagzeug klappert wie ein feucht gewordener Pappkarton. Die Gitarre klingt, als wären ihre Saiten seit 1984 verrostet. Und der Sänger besitzt die Ausdruckskraft eines kehlkopfamputierten Minenarbeiters. Aber wenn der Refrain beginnt, geht die Sonne auf. Man muss zugeben: Mit „The Real McCoy“, dem Auftaktsong ihres vierten Albums, haben Get Cape. Wear Cape. Fly den perfekten Soundtrack für den feuchten Tagtraum eines jeden Indie-Rock-Fans abgeliefert. Im weiteren Verlauf von Maps aber demonstriert Sam Ducksworth, der kreative Kopf hinter dem Projekt, dass er auch noch den Rest der britischen Popkultur zu imitieren versteht – von der Blur-Ballade („Snap“) bis hin zum knarzenden The-Streets-Rap („The Long And Short Of It All“). Lustig scheppernde Elektro-Beats sind ebenso im Angebot wie Streicher und hysterische Harmoniegesänge. Duckworth, der bei Damon Albarns Afrika Express dabei war und sich als Occupy-Aktivist hervortat, scheint sich vorgenommen zu haben, sämtliche Genres durchzudeklinieren. Dazu schreibt er nicht nur eingängige Songs, sondern versieht diese auch mit den nötigen ironischen Sicherheitsabstand.
Key Tracks: „The Real McCoy“, „The Joy Of Stress“, „Snap“
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