Lorn :: Ask The Dust
Der amerikanische Produzent wird erneut von düsterer Dubstep-Energie übermannt, präsentiert sich dabei aber stark formverbessert.
1939 veröffentlichte John Fante sein Buch, „Ask The Dust“ (dt. „Ich – Arturo Bandini“). Es geht um die täglichen Kämpfe eines italienischstämmigen Schriftstellers, der in Los Angeles während der Zeit der Großen Depression Fuß fassen will. Es ist Fantes bekannteste Arbeit. Lorn wird nicht abstreiten können, dass die literarische Vorlage der Grund ist, warum sein zweites Album diesen Namen trägt. Zu offensichtlich sind die Parallelen. Man denke an Musiker in der heutigen Zeit, die sich unter veränderten Bedingungen im Klima der Rezession behaupten müssen. Der in Milwaukee beheimatete Produzent hat diese Stimmung schon vor zwei Jahren auf seinem Debüt Nothing Else eingefangen, aber da mangelte es ihm noch an der Möglichkeit der richtigen Umsetzung. Das sieht jetzt anders aus. Mit primitiven Beats aus der Frühzeit von Def Jam und düsteren Geräuschkulissen in „Mercy“ gibt er die Richtung vor. Lorn liebt Bass-Synthesizerakkorde, die sich mit voller Kraft in die Tracks bohren. Er ist der Härte des Industrial Rock nicht völlig abgeneigt. Er kennt sich auf dem Gebiet des Dubstep aus. Er schießt dabei aber nicht über das Ziel hinaus. Er hält sich auch immer an sein Konzept, bleibt bei Fante und seinen Romanhelden und widmet ihnen, den Einwanderern aus Italien, in „Dead Dogs“ eine Klangkulisse, die einem Spaghetti-Western entnommen sein könnte. Der Mann versteht etwas von Stringenz und macht Fortschritte.
Key Tracks: „Weigh Me Down“, „The Well“
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