Ernst Molden :: A so a scheena Dog
Ernst Molden ist der letzte Ritter des Austro-Pop - im allerbesten Sinne.
Spätestens nachdem der große Kurt Ostbahn sich 2003 in den Ruhestand verabschiedet hatte, war Austro-Pop tot. Zum Unwort war der Begriff schon lange geworden: Nur die wenigsten ernst zu nehmenden Künstler aus Österreich wollten in einem Atemzug mit zur Selbstparodie verkommenen Figuren wie Rainhard Fendrich genannt werden. Ernst Molden jedoch gibt dem Genre seine Würde zurück. Er steht im allerbesten Sinn in der Tradition dieser einst wertvollen Bewegung Austro-Pop: Seit der ehemalige Polizeireporter in seinen Texten zum Dialekt fand, hat Österreich wieder eine Stimme, die teils bärbeißig, teils romantisch von Wiener Befindlichkeiten singt. Auf seinem zehnten Album (dem dritten in eineinhalb Jahren) findet Molden zu seinem inneren Johnny Cash: Die Songs von A so a scheena Dog wurden ohne Band, nur mit Gitarre und Mundharmonika, der Grundausrüstung jedes Folk-Barden, aufgenommen. Langweilig wird das aber nie. Molden hat sein Songwriting so perfektioniert, dass er mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen berührende Lieder schreiben könnte. Ein schöneres Mundart-Album wird man diesen Sommer nicht hören.
Key Tracks: „Gemma ned weida“, „Es besde Bachal da Wöd“, „Komischa Klaung“
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