Lenny Kravitz :: Mama Said – 21st Anniversary Deluxe Edition
Poprock: der Durchbruch des Flokati-Musikers
Für das Revival der 70er-Jahre in den Charts der frühen 90er waren nicht nur Erasure mit ihrer EP „Abba-esque“ verantwortlich, sondern auch Lenny Kravitz, der dafür den Weg mit seinem Debütalbum Let Love Rule (1989) ebnete. Sein zweites Album, Mama Said, aus dem Jahr 1991 weckte gar – wie konnte man sich damals nur so irren – die klitzekleine Hoffnung, aus Kravitz könnte ein zweiter Prince werden. Are You Gonna Go My Way? (1993) hielt noch das Niveau, danach aber entschied Kravitz sich für Slash als Vorbild und wurde mit Circus (1995) zum MOR-Rocker. Schlecht gealtert sind die Songs nicht; der Blues von „Always On The Run“ etwa ist immer noch besser als jeder Song auf Jack Whites aktuellem Solo-Album. Wirklich originär zu klingen aber, das gelingt Kravitz nicht – er hört sich lediglich an wie der sehr gute Musiker einer Woodstock-Coverband. Die Songzeile „I’m just a human, I never said I was god“ (aus „The Difference Is Why“) ist unfreiwillig programmatisch. Die remasterte „21st Anniversary Edition“ enthält neben B-Seiten, Unveröffentlichtem, Live-Versionen und – erstaunlich eleganten – 90s-House-Remixen auch Demos von Hits wie „It Ain’t Over …“ und „Stand By My Woman“. Die halten bis heute, in jeder Form. Lenny hat das Beste aus seiner besten Zeit gemacht; nur schade, dass sie so kurz war.
Sassan Niasseri
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