Mogwai

A Wrenched Virile Lore

Rock Action/Rough Trade

Die Postrocker Mogwai lassen sich remixen, und die Originale bekommen ein neues Leben.

Mogwai waren nie eine Band der gro­ßen Evolutionssprünge, sondern ein eng zusammenarbeitendes Kollektiv, das sich behutsam und sehr überlegt weiterentwickelte. Beim Verlassen ihrer Post-Rock-Welt überquert das Quintett schon mal Genrebrücken, vor allem solche, die ins Lager der Elektronik führen. Also kommt es nicht überraschend, dass die Schotten mit A WRENCHED VIRILE LORE ein Remix-Album veröffentlichen.

Es ist das zweite nach KICKING A DEAD PIG (1998). A WRENCHED VIRILE LORE speist sich komplett aus den Songs ihres letzten Albums HARDCORE WILL NEVER die, BUT YOU WILL. Die Remixe lassen die Originale in einem neuen Licht  erscheinen, einzelnen Themen der Songs wird eine neue Gewichtung gegeben, Ideen werden weiterentwickelt, wie es Mogwai so selber vielleicht nie hätten tun können. Genau das gibt einem Remix-Album seine Wertigkeit.

Und da bieten die oft von Keyboards mitgetragenen Songs von HARDCORE WILL NEVER Die, BUT YOU WILL viel Raum. So verwandelt sich „Rano Pano“ in einen überdrehten Elektro-Track, der aufs Label Warp passen würde, während der Texaner Justin Sweatt alias Xander Harris „How To Be A Werewolf“ mit Italo-Beats unterfüttert. Der Extrem-Metaller Justin Broadrick (Godflesh) zeigt sich von seiner zarten Seite, die Spacerocker Zombi rücken „Letters To The Metro“ dicht an Kraftwerk und der schottische Songwriter RM Hubbert verwandelt „Mexican Grand Prix“ in eine zerbrechliche Akustiknummer. „Too Raging To Cheers“ verliert sich im Remix von Umberto in Ambient-Sounds und das Finale gehört dem Veteranen Robert Hampson, dem ehemaligen Mitglied der Spacemen-3-Rivalen Loop. Er baut aus Einzelteilen von „White Noise“ und „George Square Thatcher Death Party“ einen neuen Track namens „La Mort Blanche“ zusammen, dessen betörende Schönheit ein an Kontrasten reiches Album sehr erhaben ausklingen lässt.

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