Horace Andy
Broken Beats
Echo Beach/Indigo VÖ: 11.1.
Reggae/TripHop: Gelungene Neubearbeitungen zeitloser Klassiker von Horace Andy.
Horace Andy verfügt über eine der wenigen, absolut unverwechselbaren Stimmen der vergangenen Pop-Jahrzehnte. Davon profitierten nicht zuletzt Massive Attack auf einigen ihrer Alben, auf denen der heute 61-Jährige als Gastsänger zu hören war. In letzter Zeit war es zwar etwas stiller um den Sänger aus Kingston, Jamaika geworden, aber seine Stimme hat darunter nicht im geringsten gelitten – wie er auf seinem neuen Album zeigt.
Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Remix-Projekten hat Horace Andy für Broken Beats die Gesangsspuren alle neu eingesungen. Seine Stimme klingt zwar ein wenig tiefer als früher, hat aber nichts von ihrer Magie verloren. Das Label Echo Beach hat für die Neuinterpretation der Horace-Andy-Klassiker einige alte Bekannte aktiviert wie zum Beispiel Rob Smith aka RSD, bekannt als Teil von More Rockers und Smith & Mighty, sowie die Wiener Soundtüftler von Dubblestandart, aber auch viele neue Gesichter wie Fenin und Oliver Frost verpflichtet. Entsprechend abwechslungsreich klingen die 15 Tracks auf Broken Beats.
Dabei ist es nur verständlich, dass es Nummern wie „Skylarking“, „Bad Man“ und „Money Money“ gleich mit jeweils zwei oder drei Versionen auf das Album geschafft haben. So lassen sich die oft sehr unterschiedlichen Ansätze der einzelnen Produzenten besonders gut vergleichen. Aus den vielen gelungenen Bearbeitungen ragen neben der wunderbaren Dubblestandart-Version von „Money Money“ vor allem Rob Smiths ganz dem Erbe des klassischen Bristol-Sounds verpflichtete Interpretation von „Bad Man“ heraus, bei dem der MC Million Teeth zusätzlich ein paar Verse beisteuert. Sehr schön klingt zudem auch Eva Bs Dubversion von Oliver Frosts „Skylarking“-Aufnahme, die noch einmal eine ganz neue Klangperspektive eröffnet.