dEUS :: Following Sea
PIAS/Rough Trade
Nur acht Monate nach ihrem letzten Album schieben die Indie-Rocker aus Antwerpen bereits die nächste Platte hinterher.
Es sei kein Marketing-Gag und kein Versuch, den Zeitgeist zu treffen, dass dEUS ihr neues Album Following Sea ohne große Ankündigung nur ein Jahr nach Keep You Close veröffentlichen, beteuert die Band auf ihrer offiziellen Website. Vielmehr gehe es darum, neue Musik zu veröffentlichen, solange sie noch frisch ist. So spontan waren die Belgier, die sich zwischen den Platten The Ideal Crash (1999) und Pocket Revolution (2005) sechs Jahre Zeit gelassen haben, vorher aber noch nie. Beim ersten Hinhören scheint ihnen das erhöhte Arbeitstempo gut getan zu haben: Following Sea erinnert angenehm an die experimentelle Frühphase der Band. Tom Barman übt sich des Öfteren in leicht verzerrtem Sprechgesang, Alan Gevaerts Basslines sind funky und im über sechsminütigen „Hidden Wounds“ wechseln dEUS so gekonnt zwischen den Stimmungen wie einst auf The Ideal Crash. Leider wird bald offensichtlich, was auf Following Sea zu kurz kommt: das Songwriting. Man hört den Liedern deutlich an, dass sie aus Jamsessions entstanden sind. „Girls Keep Drinking“, die Single „Quatre Main“ und das dämlich betitelte „Fire Up The Google Beast Algorithm“ grooven, entwickeln aber keine griffigen Melodien. dEUS zeigen, wie toll sie aufeinander eingespielt sind, und es macht durchaus Spaß, ihnen beim Angeben zuzuhören. Die wirklich guten Songs haben sie allerdings leider schon auf dem Vorgängeralbum von Following Sea verbraten.
Key Tracks: „One Thing About Waves“, „The Soft Fall“, „Sirens“
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