Rush :: Clockwork Angels
Warner
Die Kanadier sind die einzigen, die 2012 eine Prog-Rock-Oper veröffentlichen dürfen.
Rush sind die nerdigste Band auf dem Planeten: Sie schreiben komplizierte Song-Suiten, die kein normalsterblicher Musiker nachspielen kann. Gegen ihre Texte wirkt „Der Herr der Ringe“ wie ein Sachbuch. Von der Kritik wurde das Trio lange belächelt. Doch Rush machten einfach weiter – mit zunehmendem Erfolg. Heute spielen sie in Nord- und Südamerika in einer Liga mit Bands wie AC/DC und sind über jede Kritik erhaben. Ihre neue Platte ist ein Konzeptalbum über einen Uhrmacher, der in einer apokalyptischen Welt über Zeit und Raum herrscht. Auf dem Cover ist es 21.12 Uhr – eine Anspielung auf Rushs 70er-Jahre-Rock-Oper 2112 -, die Laufzeit des Albums beträgt genau 66,6 Minuten. Wer sich mit fast 60 solche Spielereien einfallen lässt, hat die Sympathien auf seiner Seite. Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart sind natürlich auch begnadete Musiker, die ihre Klasse auf diesem Album beweisen, indem sie auf ausgedehnte Soli und angeberische Drumrolls größtenteils verzichten. Man braucht schon ein Faible für komplizierte Songstrukturen, um diesen unzeitgemäßen Prog-Rock zu mögen. Aber wie South-Park-Macher Matt Stone sagte: „Sogar wenn du Rush in den 70ern und 80ern gehasst hast, muss du ihnen jetzt applaudieren. Du musst, sonst bist du einfach nur ein Arschloch.“
Key Tracks: „Wish Them Well“, „BU2B“
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