The Beatles

Yellow Submarine

Apple/EMI

Pop: Und wieder eine Neuauflage des 1969 erschienenen Soundtracks.

Auf den Großstadtstraßen probte 1968 die Studentenschaft den Aufstand – gegen die Obrigkeit, die schweigende Kriegsgeneration und den „Muff unter den Talaren von 1000 Jahren“. Da hinkten die Fab Four, ohnehin gebeutelt durch Auflösungstendenzen und Manager Brian Epsteins frühen Tod, ein wenig dem Zeitgeist hinterher. Zu lange dauerte die Produktion von Artdirector Heinz Engelmanns abendfüllendem Animationsfilm Yellow Submarine, der noch vom psychedelischen LSD-Boom des Vorjahres berauscht war. Der Soundtrack wurde ein halbes Jahr nach dem Film, im Januar 1969, veröffentlicht. Jetzt ist Yellow Submarine, um Produzent George Martins instrumentalen Score gekürzt, digital auf den neuesten Stand gebracht worden. Es wirkt wie eine krude zusammen gewürfelte Compilation: eigens für den Zeichentrickfilm komponierte Archivsongs, John Lennons dynamisches „Hey Bulldog“, Paul McCartneys Nursery Rhyme „All Together Now“ sowie George Harrisons versponnene „It’s All Too Much“ und „Only A Northern Song“ stehen neben elf Beatles-Hymnen der Jahre 1965 bis 1967: Lennons Spießerkritik „Nowhere Man“ taucht ebenso auf wie Harrisons Ratschlag „Think For Yourself“. Das Streichercouplet „Eleanor Rigby“, die Sitarode „Love You To“ und der Titelsong stammen von Revolver, „When I’m Sixty Four“ und „Lucy In The Sky With Diamonds“ vom Psychedelic-Meilenstein Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. „All You Need Is Love“, Lennons idealistisches Flower-Power-Statement für die erste weltweite TV-Sendung „Our World“ vom Juni 1967, sowie die B-Seite „Baby, You’re A Rich Man“ dürfen auch nicht fehlen. Nur für Komplettisten.

Story S. 42