Diverse :: Stimmen Bayerns – Der Rausch
Trikont/Indigo
Volksmusik: Die dritte Folge der Trikont-Reihe ist die bisher schlüssigste – denn beim Bier ist der Bayer ganz bei sich.
A Gaudi, die hat er, der Bayer. Und meist wird die bekanntlich induziert durch Biermissbrauch. Das beweist auch die dritte Folge der Stimmen Bayerns. Nach Die Liebe und Der Tod ist diesmal Der Rausch das Thema der Reihe, mit der das Münchner Label Trikont versucht, die bayerische Seelenlage zu ergründen. Waren die Lieder und Texte der ersten beiden Ausgaben eher von Zweifel und Krittelei geprägt, ist der Bayer nun ganz bei sich: „Im Wirtshaus do ham’s grod a frisch Fassl astoch’n“ – und alles ist gut. „Nur a Bier will I ham, sonst hau I alles zam“, drohen die Zwirbeldirn selbst angesichts akuter Suchtprobleme. Das müssen auch die ersten muslimischen Missionare erfahren, die im „Simplicissimus“ das Zeitliche segnen, weil das Alkoholverbot des Propheten den rustikalen Einheimischen einfach nicht zu vermitteln ist. Seitdem wurden die Rauschmittel im Freistaat nur sporadisch ergänzt: Wein und Schnaps spielen nur Nebenrollen, Haindling singen vom Nikotin, Isar 12 vom Kokain und Hans Söllner natürlich vom Gras. Aber die Dopedealer, da ist sich der Stammtisch in einem Text von Horst Tomayer einig, gehören eh aufgehängt. Eine große Gaudi!
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