Left Boy
Permanent Midnight
Downbeat/Warner (VÖ: 14.02.)
Der Sohn von André Heller lässt es mit weltoffenem HipHop krachen.
Dieser Junge fackelt nicht lange. Er stürmt mit dem Zungenschlag eines Eminem herein und beginnt sein Debütalbum mit einem Titelsong, den er nassforsch nach der Autobiografie von Jerry Stahl benannt hat. Ferdinand Sarnitz aka Left Boy ist ein Draufgänger. Der geborene Österreicher lebt in Brooklyn das wilde Leben eines 24-Jährigen, in dem sich alles um Mädchen, Drogen und Partys dreht. Davon erzählt er in einem fort.
Seine Herkunft hört man ihm kaum an. Er ist in Wien auf eine amerikanische Schule gegangen und hat aus den Englischstunden einiges mitgenommen. Mit der derben Sprache des HipHop ist er auch vertraut. Sarnitz ist allerdings kein Purist. Er nimmt sich, was ihm gefällt. Durch „Time And Again“ und „Black Dress“ stolziert er wie Justin Timberlake, immer zu einem Sound, der dem von Daft Punk und Skrillex nicht unähnlich ist. In „Get It Right“ verschafft sich ein bolzender Drum’n’Bass-Beat Platz.
Der 2Step-Touch in „Through“ hat auch mit London zu tun. Die permanente Lust auf ständig andere Einflüsse ist der große Pluspunkt dieses Albums. Besondere Freude macht die Schwäche für den Soft-Rock. „Everything Flows“ beginnt mit einem Sample von Andrew Golds „Lonely Boy“ und „That’s How Much“ mit einem aus „How Much I Feel“ von Ambrosia. Ambrosia! Dass man das noch einmal erleben darf! Und es funktioniert.