Howler

World Of Joy

Rough Trade Records/Indigo (VÖ: 21.3.)

Garagen-Rock mit etwas Punk-Einschlag: Howler machen mit ihrem zweiten Album alles richtig.

Als Howler vor drei Jahren ihr erstes Album AMERICA GIVE UP veröffentlichten, prophezeiten ihnen Kritiker eine große Zukunft. Schnell war die Band ein Mustsee auf Branchentreffs wie dem SXSW in Austin, Texas. Doch die Massen konnten Howler nicht gerade auf ihre Seite ziehen. Maximal kopfnickend stand man auf Konzerten und gestand der Band aus Minneapolis, Minnesota, immerhin etwas Potenzial zu. Dieses wollten Howler bei ihrem zweiten Album mit ein paar Veränderungen voll ausschöpfen: Psychedelischer sollte es sein. Inspiriert vom Pop der 60er-Jahre.

Nun erscheint WORLD OF JOY, und es ist nichts von dem – was aber überhaupt nicht schlimm ist: Howler liefern mit ihrer zweiten Platte ein Garagen-Rock-Meisterwerk mit Punk-Einschlag und haben dabei nichts von der jugendlichen Schluffigkeit verloren, die ihr erstes Album so charmant machte. Eher schaffen sie es, diese noch besser umzusetzen: Die Texte sind ein bisschen ehrlicher. Die Gitarren ein wenig melodiöser. Trashy weicht rau, unsichere Textstellen werden durch pseudo-revolutionäre Ausrufe („We belong to nothing / And nothing belongs to us“) ersetzt. „You don’t have to listen to The Smiths if you don’t want to (…) The only thing that should frighten you is nothing“, singt Posterboy Jordan Gatesmith auf der ruhigeren Single „Don’t Wanna“.

Auf dem letzten der zehn Titel auf WORLD OF JOY zeigen sich Howler dann doch noch von einer anderen Seite: „Aphorismic Wasteland Blues“ dreht die Zeit mal eben um 50 Jahre zurück. Vielleicht kommt er ja diesmal endlich, der Aufschrei. Vielleicht ist diesmal mehr als Kopfnicken drin. Verdient hätten Howler das.