Chromeo

White Women

Parlophone/Warner Music

Endlich hat das kanadische Elektro-Funk-Duo eine von Anfang bis Ende überzeugende LP zustande gebracht.

Als im Jahr 2004 ihr Debütalbum SHE’S IN CONTROL auf den Markt kam, waren Chromeo allein auf weiter Flur. Bei niemandem sonst basierte alles so offensichtlich auf einem Elektro-Funk, der in den 80er-Jahren aus den Charts und vor allem aus den Clubs nicht wegzudenken war. Großer Erfolg war ihnen damit seitdem nicht beschieden. Aber es ist unbestritten, dass Chromeo eine paar Klasse-Tunes in die weite Welt gesetzt haben („Needy Girl“, „Fancy Footwork“ oder „Don’t Turn The Lights On“). Ihre Alben erreichten in ihrer Gänze dagegen nie dieses Niveau und waren mit zu vielen Füllern besetzt.

Das ist jetzt anders. In „Jealous (I Ain’t With It)“ stimmt alles. Der Beat pumpt, der Slap-Bass groovt und im Refrain steckt eine Feierlichkeit, von der man sich gerne anstecken lässt. Danach lässt sich Chillwave-Experte Chaz Bundick von Toro Y Moi in „Come Alive“ in ein temporeiches Abenteuer verstricken. In „Sexy Socialite“ singt Dave 1: „I could be your boyfriend and your counselor, cos tonight might damage ya.“ Der Sound von Prince auf CONTROVERSY hilft bei der Beratung. Mit der wunderbaren Solange Knowles arbeiten Chromeo nicht zum ersten Mal zusammen. Für „Lost On The Way Home“ haben sie sich auf einen Vibe wie in „The Rain“ von Oran „Juice“ Jones geeinigt. Grund zur Kritik gibt es kaum. Der Titel WHITE WOMEN ist natürlich albern. Warum so wählerisch? Mit diesem Album ziehen Chromeo alle Damen der Schöpfung auf ihre Seite.