DIE GELIEBTEN SCHWESTERN :: Regie: Dominik Graf, Deutschland/ Österreich 2014
Und es existiert wirklich: deutsches Kino von Erwachsenen für Erwachsene.
Wenn Dominik Graf nicht gerade damit beschäftigt ist, Grimme-Preise für seine virtuosen Fernseharbeiten abzuräumen, Produzenten in den Wahnsinn oder Ruin zu treiben oder kluge Texte übers Kino zu schreiben, kommt er doch alle zehn Jahre dazu, wieder einen Kinofilm zu drehen, der im Grunde all das auf sich vereint: Virtuosität, Wahnsinn, Klugheit. Drei Stunden Zeit nimmt sich der Mann, der ebenso der deutsche Godard ist wie der deutsche Melville, um in einer genialisch angeordneten und vielschichtig erzählten Sinfonie der Bilder von einem Liebesdreieck zu erzählen, dessen männlicher Part von Schiller übernommen wird. Aber nix da Sturm und Drang. Das ist erwachsenes, libertäres, politisches Kino von jemandem, der nicht nur kann, was er tut, sondern auch weiß, dass es außer ihm nicht mehr viele von dieser Sorte gibt.
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