Louise Gold
Terra Caprice
2015 RaR/Motor Entertainment/Edel
Eine Wahl-Berlinerin begibt sich auf die Spur des perfekten Popsongs und findet die Inspiration dafür in der großzügigen Landschaft Amerikas.
Zuvor war die gebürtige Potsdamerin unter eigenem Namen auf Albumlänge nur zusammen mit dem Quarz Orchestra tätig, jetzt kommt mit Terra Caprice ihr erstes richtiges Solo-Album heraus. Wie schon die vorherige Veröffentlichung lädt auch dieses Album zum beschwingten Tanzen im knielangen Rock ein. Doch dieses Mal bricht Louise Gold ihr Bossa-Nova-Pop-Konzept auf und erlaubt Americana-Anleihen. Inspirierende Unterfütterung für Songs wie „Where The Cowboys Will Ride“ fand sie bei ihrem Aufenthalt in Tucson, Arizona.
Die Weite Amerikas, der Geruch von Pferden und Kaktusfeigen dehnten auch ihren Blick auf ihr musikalisches Schaffen aus. Wenn der Titelsong „Terra Caprice“ sowie die Zeile „You can’t delay a storm“ ertönt, dann stellt sich dies in der Mitte des Albums als ein Weckruf dar. Elektrische Gitarren und Bass reißen hier aus den eingängigen Mustern aus. Gold bringt eine neue, düstere Facette ihrer erstaunlichen Stimme zum Vorschein. Wären nur mehr dieser eindringlichen Stücke auf dem Album. Letztlich überwiegt der gelangweilt-langgezogene Gesang über den seichten Vintage-Arrangements und lässt das Werk nicht über das Mittelmaß hinausgehen.