Grace Cummings
Storm Queen
PIAS/Ato/Rough Trade (VÖ: 14.1.)
Amazing Grace! Folk-Songs mit einer unvergleichlichen Stimme voller lebenswunder Inbrunst.
Nein, natürlich kommt man hier nicht um diese lebensweise, gegerbte und geriffelte Stimme herum, die kraft ihres irren Volumens und ihrer Expressivität in der Lage zu sein scheint, ganze Meere zu teilen. War bereits Grace Cummings’ Debütplatte REFUGE COVE von 2019 ein staunenswerter Beweis ihres stimmlichen Ausdrucksvermögens, so folgt nun ihr eigenmächtiger Krönungsakt zur STORM QUEEN.
AmazonDer geht auf diesem abermals in Eigenregie produzierten Album zwar nicht ohne Pathos vonstatten, doch das gesteht man Cummings nur zu gerne zu. Liegt diesen ebenso sparsam wie punktgenau instrumentierten Songs doch eine seelenwunde Inbrunst zugrunde, die in diesem Übermaß schon lange nicht mehr zu erleben war.
Sei es der volltönend aus der Folk-Blüte der späten Sechziger heraus geknurrte Opener „Heaven“, die erhebend schlüssige Kombination von Grand Piano, Irish-Folk-Fiddle und Gospel-Chor in „Freak“, oder das freejazzig per Saxofon veredelte Überwältigungsfinale des Titelsongs: Mehr Vitalität, mehr Emphase, mehr Tiefe bringt im zunehmend flauschisierten kontemporären Indie- Folk kaum jemand mit. Amazing Grace!