The Postal Service: Everything Will Change
California Dreaming
VÖ: 28.11.2014
Zehn Jahre nach seinem ersten Album wird das Elektro-Projekt von Ben Gibbard doch noch rückfällig. Leider nur in den USA.
Eigentlich wollen sie 2007/2008 noch ein zweites Album als The Postal Service aufnehmen. Und zwar, weil sich GIVE UP, ihr Debüt von 2003, zwischenzeitlich zum echten Klassiker in der Schnittstelle zwischen Indie-Rock und Electronica sowie zum erfolgreichsten Sub-Pop-Release hinter Nirvanas BLEACH mauserte. Weltweit hat sich das Album weit über eine Million Mal verkauft. Doch aus den Studioplänen wird nichts.
Stattdessen entscheiden sich Ben Gibbard, Jimmy Tamborello (Dntel) und Jenny Lewis (Rilo Kiley) im Sommer 2013 zu einer einmaligen Jubiläumstour – und finden sich in Mehrzweckhallen und Amphitheatern wieder. Wie dem „Greek“ in Berkeley, das 8500 Zuschauer fasst und zwei Abende hintereinander ausverkauft ist. Ein traumhaftes Outdoor-Venue, in dem das Trio eine denkwürdige Show zelebriert mit einem fast schon spartanisch zu nennenden technischen Aufwand, der dennoch für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt.
The Postal Service spielen sämtliche Tracks des Albums, das demnächst noch als Deluxe-Version erscheinen soll, und eine Cover-Version von „Our Secret“. Im Original von der „best band on earth“ (Gibbard), den längst vergessenen Beat Happening. Wobei The Postal Service unglaublich locker, sympathisch und entspannt wirken beziehungsweise dem textsicheren studentischen Publikum für die Dauer von 70 Minuten eine unwiderstehliche Mischung aus Nullerjahre-Nostalgie und tanzbaren Beats servieren. Optischer Blickfang: Jenny im Glitzerkleidchen, die Gibbard als „Königin des Laurel Canyon“ ankündigt. Nur: Es wird keine Fortsetzung geben. Daran lässt das Bonusmaterial, das aus Interviews und Videoclips besteht, keinen Zweifel. Sehr, sehr schade …