Bruno MacDonald

Die besten Alben, die sie nie besitzen werden

Februar 2015

Ein Kompendium legendärer Platten, die Legenden blieben

Es habe Gründe, sagt Bruno MacDonald, dass Rockstars „in den seltensten Fällen Flugzeuge fliegen oder Kindern Lesen und Schreiben beibringen dürfen“. Als da wären: „gestörtes Urteilsvermögen, Nicht- einhaltung von Terminen und zu viele Drogen“. Klingt nach einem Klischee? MacDonald hat eine umfangreiche Beweisführung zur Hand: Diesen schönen Band, in dem die vielversprechendsten Albumprojekte nacherzählt werden, die nicht mit regulären Plattenveröffentlichungen endeten.

Manche davon sind längst feste Bestandteile der Popgeschichte, so wie das größenwahnsinnige „Smile“-Projekt der Beach Boys oder Bob Dylans Freistrampeln in den „Basement Tapes“-Sessions. Beide sind inzwischen in historisch-kritischen Ausgaben doch erschienen, was MacDonalds These unterstützt, die Absatzkrise der Musikindustrie würde dazu führen, dass das meiste doch aus den Archiven befreit wird. Das Buch, das sich auch Madonna, Weezer und den Beastie Boys widmet, beschreibt Fälle, bewertet Chancen einer Veröffentlichung und beschenkt die Bands sogar mit eigens designten Coverentwürfen. Eine schöne Idee, die weniger Jargon („Reggae-Workouts“) in den Texten verdient hätte.