Album der Woche

Tempers

New Meaning

DAIS/Cargo (VÖ: 1.4.)

Das Duo aus New York liefert den Dark-Wave-Soundtrack für den nächsten Nachtspaziergang.

Nachtspaziergänge sind zwar nicht zwangsweise Nacktspaziergänge, aber auch Nachtspaziergänge waren mitunter eine verbotene Angelegenheit im Lockdown. Denn es stimmt ja: Man kann auf dumme Gedanken kommen beim Nachtwandeln. Aber man kann auch den Kopf freikriegen.

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Tempers-Texterin und -Sängerin Jasmine Golestaneh nimmt uns im Opener „Nightwalking“ mit auf so einen ambivalenten Nachttrip, wir schwimmen mit ihr in den Sternen, wie es bei ihr heißt, in-the-sky-with-diamonds-mäßig, und es klingt wie Beach House mit (mehr) Kickdrum, ergo: wie die jungen Depeche Mode, wenn sie eine weibliche Sängerin gehabt hätten. Diese Songs atmen so viel Düster-80ies ein und aus, dass es nach einer XXL-Dose Haarspray schnüffelt.

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Der Beat treibt, die Stimme hallt mit den (von Eddie Cooper gesteuerten) Synthies melodisch um die Wette, flankiert von warmwohlmeinenden Gitarrenriffs. „Sightseeing“ wirkt wie eine nachtseitige Hommage auf „Here Comes The Rain Again“ von Eurythmics. Bei „In And Out Of Hand“ hat Jasmine Golestaneh dann sogar beim Nachtspaziergang das Handy zu Hause gelassen, wie sie uns verrät, und rastet dafür stimmlich dann so richtig aus.

Die 20 besten Wave-Pop-Alben der 80er

NEW MEANING, die selbstproduzierte vierte Platte des Duos aus New York, ist Musik für Quarantäne-Werwölfe, Isolations-Vampire und andere Fans der dunklen Tageszeit. Prima für den Club oder den Home-dann-nichtmehr-Office-Club oder den Walkman beim Spaziergang ans Ende der Nacht.

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