Ferris

Alle hassen Ferris

Arising Empire/Missglückte Welt/Edel (VÖ: 17.6.)

Der Ex-Rapper integriert in seinen Deutschpunk problemlos seine Deichkind-Vergangenheit.

Immer noch „asozial und fertig“? Immer noch Interesse an „linksradikalem Schlager“? „Hey!“, grölt Ferris, „Ho!“, antwortet der Chor, danach ein Scooter-Didipdip, während die Gitarren knallen. Ja, das ist wieder ein Gitarren-Album – schon das dritte seit seinem Abschied von Deichkind 2018. „Ich war früher mal ein Rap-Gott“, singt Ferris und tatsächlich: Auf ALLE HASSEN FERRIS ist die HipHop-Vergangenheit nur noch eine ferne Erinnerung.

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Und dann wieder doch nicht: „Bye Bye Bye“ ist ein nicht uninteressanter Zwitter zwischen Da-komm-ich-her-Rap und Rock-Ballade, eine Zusammenarbeit mit dem Frontmann von Swiss und die Andern – und eine von mehreren Kooperationen. Bei „Freizeit und Kuchen“, ein prima stumpfer Electro-Stampfer, den jede Deichkind-Crowd bejubeln würde, ist Vorzeige-Brandenburger Finch dabei.

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„Was ist geblieben“ wiederum, ein Duett mit SDP-Sänger Dag-Alexis Kopplin, ist eine ziemlich gelungene Tote-Hosen-Hommage mit
Breitarsch-Gitarren und Stadion-Refrain – und nicht der einzige Song, in dem eher melancholisch als zornig auf vergangene wilde Zeiten und die Hybris von heute geblickt wird. Will sagen: Sascha Reimann setzt sich mit der ganzen Bandbreite seiner Vergangenheit auseinander, wenn auch – sowohl musikalisch als auch inhaltlich – meistens ziemlich holzschnittartig.

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