Bilderbuch
Gelb ist das Feld
Maschin/Universal (VÖ: 8.4.)
Himmlische Hundstage im Softpopland: Die Österreicher lassen die Sonne rein.
Manchmal müssen auch die coolsten Striezis raus aus der City. Also fährt man im Lamborghini der Sonne entgegen, und ob man nun an die Westcoast oder in die Wachau brettert, ist ja auch egal, wenn man die kalifornische Sonne schon im Gepäck hat. Tatsache: Die Österreicher Bilderbuch, bislang geliebt für (halb-)ironische Materialschlachten und den unironischen Kater danach, haben mit GELB IST DAS FELD ein Gitarrenalbum gemacht − und damit das Prinzip Bilderbuch sabotiert, bevor man dieses „Prinzip“ überhaupt final festnageln konnte. Mit derselben Irritation, mit der man einst Bilderbuchs Wendung zum Hyperkünstlichen zur Kenntnis genommen hat, lässt man sich nun in den ungewohnt organischen, flirrenden, warmen Sound von GELB IST DAS FELD fallen.
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Verlebt himmlische Hundstage im Soul- und Power-Pop-Paradies („Golden Retriever“). Wird dizzy beim „Daydrinking“. Kriegt mit „Blütenstaub“ eine Art windschiefe Austro-Version von Steely Dan. Und realisiert: Ein Maurice Ernst ist sogar cool, wenn er singt, als trommele er bei voller Fahrtgeschwindigkeit aufs Autofenster; er ist ja nicht Jan Joseph Liefers (Beweisführung: „Zwischen deiner und meiner Welt“). Dafür auch ohne eisigblonde Fassade eine der faszinierendsten Erscheinungen im deutschsprachigen Pop. Mindestens.