Dehd
Blue Skies
Fat Possum/Membran (VÖ: 27.5.)
Indie-Rock, der selbst die größten Schmollmöpse dazu bringt, die Welt umarmen zu wollen.
Mit dem Erfolg ihres 2020er-Albums FLOWER OF DEVOTION ändern sich für die aus Chicago stammenden Dehd die Möglichkeiten. Sie verbrachten nicht nur eine längere Zeiim Studio, erstmals holten sie sich mit Grammy-Gewinner Craig Silvery und Mastering Engineer Heba Kadry Hilfe mit an Bord. Das Schöne an ihrem vierten Album BLUE SKIES: Man bemerkt es nicht sonderlich. Das Wesen ihrer Musik bleibt unverändert.
AmazonEs sind eher Nuancen, die sie in ihrer Entwicklung noch einmal ein Stück voranbringen. Mit einer unglaublichen Frische und ihrem Garagen-Charme verbinden Dehd Elemente von Bands wie Galaxie 500, Shopping oder Jesus And The Mary Chain, sogar von The Velvet Underground, ohne zu vergessen, in ihren simplen Songstrukturen eine ganz eigene Sprache zu finden. Bassistin Kempf lotet die Möglichkeiten der menschlichen Stimme aus: säuseln, schreien, schmachten, quieken. Als ruhender Gegenpol steht dem Gitarrist Ballas Gesang entgegen.
„Bad Love“ startet als eine Mischung aus „Just Like Honey“ und „Be My Baby“, um danach in pure Lebensfreude überzugehen. Wer hier selbst als Schmollmops nicht sofort nach draußen rennen und die Welt umarmen mag, muss wohl einfach zu blöd zum Schuhebinden sein. Mit BLUE SKIES gelingt Dehd eines dieser Alben, die man kuscheln und ganz für sich behalten, aber dennoch der ganzen Welt zeigen mag.