Nach Urteil zu 30-jähriger Haftstrafe: R. Kelly von der Suizidüberwachung befreit
Nach einer eingehenden Untersuchung wurde der verurteilte Sänger von der Sonderbeobachtung befreit. Zuvor verklagte sein Anwalt-Team das Gefängnis und forderte Schadensersatz.
R. Kelly wurde am 5. Juli 2022 von der Suizidwache abgezogen. Die Entscheidung dazu folgte auf eine Klage, die der Musiker wenige Tage zuvor gegen seine Gefängniseinrichtung – das Metropolitan Detention Center in Brooklyn – einreichte.
„Das Gericht kann nichts mehr für ihn tun“
Der Sänger wurde am 29. Juni 2022 zu 30 Jahren Haft aufgrund von organisierter Kriminalität und Sexhandels verurteilt. Nach dem Urteil erfolgte eine Sonderbeobachtung für R. Kelly, die ihn nach einer psychologischen Untersuchung vor sich selbst und einem möglichen Suizid schützen sollte.
Nun erklären jedoch Anwälte der US-Regierung in einer Stellungnahme, dass die diese Maßnahmen nicht mehr erforderlich seien. In den Unterlagen heißt es: „Nach einer klinischen Untersuchung wurde der Kläger Robert Sylvester Kelly, auch bekannt als ,R. Kelly‘, seit heute Morgen, dem 5. Juli 2022, von der Suizidüberwachung befreit.“ (…) „Da der Kläger bereits aus der Suizidüberwachung entlassen wurde, kann das Gericht nichts mehr für ihn tun.“
R. Kellys Anwälte fordern Schadensersatz
Zuvor wehrte sich der Rechtsbeistand von R. Kelly gegen die Überwachungsmaßnahme. Am 1. Juli reichte das Anwalt-Team des 55-Jährigen Klage ein. Die Sonderbewachung sei eine „grausame und ungewöhnliche“ Bestrafung, die „ernsthaften seelischen Schaden“ anrichten könne.
In der Klage heißt es, dass Kelly einen Papierkittel tragen musste und ihm keine Utensilien zum Essen zur Verfügung gestellt wurden, und dass er „Schadenersatz für alle seelischen Qualen, Demütigungen, Schmerzen und Leiden und andere Schäden in einer Höhe, die im Prozess festgelegt wird“, fordert.
Mitte August soll ein weiterer Missbrauchsprozess gegen R. Kelly in Chicago beginnen, in den Bundesstaaten Illinois und Minnesota wird er ebenfalls angeklagt. Zudem soll sich Kelly mit einem Missbrauch-Opfer verlobt haben.