Alex G
God Save The Animals
Domino/GoodToGo (VÖ: 23.9.)
Wer dermaßen hypnotisierenden Bedroompop spielt, darf sich sogar bei Papas Radiohits bedienen.
Soul Asylum also. Eine Band, die viele Fans von Alex Giannascolis Lo-Fi-Schlafzimmerpop maximal von Autofahrten mit ihren Eltern kennen dürften, der Welt vor allem in Erinnerung durch ihren Hit „Runaway Train“ von 1993. Den covert der US-Amerikaner Alex G, der sich von seinem früheren Namenszusatz „Sandy“ nun ganz verabschiedet hat, ernsthaft auf seinem neuen Album GOD SAVE THE ANIMALS.
AmazonZumindest ein bisschen: Sein „Runner“ springt auf den „Runaway Train“ auf, leitet ihn aber – mit neuem Text und neuem Mut zur Abseitigkeit – vom geradlinigen Radiokurs ab. Klingt gefährlich, funktioniert aber erstaunlich gut. So wie vieles auf dem bereits neunten (!) Album des immer noch erst 29-jährigen Unermüdlichen: Gespenstischer Nineties-Pop trifft auf Zerschossen Elektronisches, psychedelisch Fließendes und klassisches Indie-Handwerk mit schrägen Twists.
An den verhallten Stimmschminke-Spielereien mit Auto- Tune und anderen Helferlein hat man sich sicherlich sattgehört in den vergangenen Jahren, aber selbst denen gewinnt Giannascoli in seinen Songs jene beunruhigende und gleichermaßen hypnotische Qualität ab, die das Ganze mal interessant gemacht hatte. Klare Sache: Dieser Typ würde sich sogar Bon Jovi interessant zurechtcovern.