Courting

Guitar Music

PIAS/Rough Trade (VÖ: 23.9.)

Der ruinöse Britpop aus Liverpool lässt Mark E. Smith als Teenager wiederauferstehen.

GUITAR MUSIC, das ist ja zumindest mal ein ehrlicher Albumtitel. Denkt man zuerst, aber dann bricht der Opener nach ein paar Gitarrenakkorden ab und verwandelt sich in einen dumpf pumpenden Beat, über dem eine verzerrte Stimme deklamiert. Und wenn die Gitarre zurückkehrt, dann ist sie ein ramponiertes, von Störgeräuschen zerschossenes, hässliches Abbild ihrer selbst. Wie überhaupt alles irgendwie angegriffen wirkt auf dem Debüt von Courting, der jugendlichen Sensation aus Liverpool: der Sound, die Stimme von Sean Murphy- O’Neill, die mitunter wirkt wie durch ein Megaphon gejagt, und natürlich auch die Inhalte.

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„I don’t wanna be a popstar now“, stellt Murphy-O’Neill nahezu emotionslos fest, und ansonsten geht es viel um Verunsicherung und Unwohlsein, sich deplatziert fühlen und falsch sein, um den amerikanischen Traum, der auch nicht mehr das ist, was er mal war, und die britische Gesellschaft, die ja sowieso im Arsch ist, aber noch fröhlich „Tennis“ spielt. Das Ergebnis ist die klassische englische Kitchen-Sink-Wut mit zumindest gelegentlichem Popappeal – und in den besten Momenten eine Teenie-Version von Mark E. Smith.

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