Phoenix

Alpha Zulu

Glassnote/Warner (VÖ: 4.11.)

Der Clever-Pop aus Paris klingt nachdenklicher als zuletzt.

Phoenix allein im Museum: Für die Aufnahmen ihres siebten Albums buchte die Band einen Raum im Musée des Arts Décoratifs, gelegen in einem Flügel des Louvre – ein damals verlassener Ort, da die Lockdowns für verschlossenen Türen sorgten. Der Flirt mit der Hochkultur gehört bei Phoenix zum Geschäftsmodell, die Franzosen nannten ihre Bestseller-Platte WOLFGANG AMADEUS PHOENIX und einen Song „Liztomania“. Dann wiederum trugen die letzten beiden Platten die Billo-Titel BANKRUPT! und TI AMO – nennen wir es Dialektik.

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Man darf Phoenix aber nicht für Spaßvögel halten, vor allem nicht auf diesem Album, dem ersten nach dem Tod ihres engen Freundes und Produzenten Philippe Zdar. Schwermütige Melodien und Gedanken sind seit jeher Teil der Phoenix-DNA, sie stehen dabei in der Tradition des French Pop, bei dem Lebensfreude und große Traurigkeit miteinander kommunizierende Stimmungen sind. Auf ALPHA ZULU klingt die Melancholie zum Beispiel bei „The Only One“ an, das an die blubbernden Hits der Pet Shop Boys erinnert.

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Das finale Stück „Identical“ galoppiert zwar, bietet aber eine traurige Melodie, zuvor ist „Winter Solstice“ der Höhepunkt der Phoenix’schen Schwermut, ein Hilfeschrei nach mehr Licht und Geschichten mit gutem Ende. Schnelle, clevere Pop-Momente zwischen Moderne und Eighties gibt es zwar auch. Das Alleinstellungsmerkmal dieses Albums im Katalog dieser Band ist jedoch die dezidierte Nachdenklichkeit, die sich hinter den Mauern eines verlassenen Museums besonders gut entfalten konnte.

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