Dillon

6abotage

BPitch Control/Rough Trade (VÖ: 14.10.)

Electro-R’n’B statt Art-Pop: Die brasilianische Wahlberlinerin bringt Groove in ihre Düsternis.

Als Dominique Dillon de Byington alias Dillon vor elf Jahren ihr Piano- geprägtes Debüt THE SILENCE KILLS veröffentlichte, war sie eine Ausnahme auf dem BerlinerElectro-Label BPitch Control. Nach zunehmender Elektronifizierung fällt 6ABOTAGE, das die gebürtige Brasilianerin mit dem Producer Alexis Troy (Kollegah, RIN) aufgenommen hat, inzwischen kaum noch aus dem Rahmen.

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Zwar greifen das elegische Intro und Outro des nur knapp halbstündigen Albums den Fleetwood-Mac-Klassiker „Rhiannon“
auf. Dazwischen jedoch klingt Dillon Groove-betonter und clubbiger denn je. Gewohnt düster und unterkühlt zwar, aber weniger experimentell. Und kein Klavier weit und breit.

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Auch die brüchige Mädchenstimme der Wahlberlinerin strahlt mehr Attitüde aus, wenn sie zwischen hypnotischem Frost- Pop, Electro-R’n’B und TripHop changiert, zu Troys Beats sogar in somnambules Trap-Terrain vordringt. Dessen Produktion ist raumgreifend, aber nicht erdrückend, mit hübschen kleinen Einsprengseln wie dem Spieluhr-ähnlichen Interludium oder einem orientalischen Streichersound, zu hören im rebellischen „Separate Us“. Dillon erzählt auf 6ABOTAGE von Trauma, Flucht und destruktiver Liebe. Aber ein bisschen Booty Shake darf auch sein.

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