Carla Dal Forno
Come Around
Kallista/Cargo (VÖ: 4.11.)
Die Avantgarde entlässt ihre Kinder: ein perfektes Minimal-Pop-Album aus Australien.
Die Australierin Carla Dal Forno hat auf bisher zwei Alben und mehreren EPs eine semi-elektronische Anything-goes-Musik zwischen Pop und Avantgarde präsentiert, zuletzt im Jahr 2019 mit dem Album LOOK UP SHARP. Ihre Musik war typisch für den diversifizierten Nicht-Gitarren-Untergrund der 10er- Jahre. Was die Künstlerin jetzt auf COME AROUND macht, hatte sie bereits auf ihrem letzten Album angedeutet: die Hinwendung zu mehr Pop bei gleichzeitiger Reduzierung der Musik.
AmazonDer Bass ist das Hauptinstrument auf COME AROUND, um ihn herum setzen die anderen Instrumente pointilistische Akzente. Dieser halbdunkle Minimal-Pop lebt von der Weite und dem (Hall-)Raum, hier gibt es keinen Schnickschnack, keinen Überfluss. Auf diese Art ist ein Album entstanden, das von der ersten bis zur letzten Sekunde eine einheitliche Soundästhetik vermittelt, auch in der Coverversion von „The Garden Of Earthly Delights“ der Experimental-Band The United States Of America.
Carla Dal Forno hat in den vergangenen zehn Jahren in London und Berlin gelebt, jetzt ist sie nach Australien zurückgezogen, in den 8.000-Einwohner-Ort Castlemaine. Auch davon erzählt COME AROUND, von Themen wie Heimat, Schlaflosigkeit und persönlichen Verwirrungen, die Carla Dal Forno mit dreampoppig verhallter Stimme verhandelt.