Marcel Dettmann
Fear Of Programming
Dekmantel (VÖ: 25.11.)
Der Berghain-Resident beweist, dass er Techno versteht wie kaum ein anderer.
Dass Marcel Dettmanns neues Album, knapp zehn Jahre nach seiner letzten Solo-LP, nicht auf dem Berghain-Label Ostgut Ton, sondern bei den Holländern von Dekmantel erscheint, darf als Zeichen gewertet werden. Nicht etwa dafür, dass man sich verkracht hätte, sondern dass es um die Zukunft des Berliner Imprints leider nicht gerade rosig bestellt ist.
Das wirkt sich auf die Qualität der Musik aber keineswegs aus: Wie so oft bei Dettmann hat man das Gefühl, dass der DJ und Producer Techno in seiner Grundessenz versteht wie kaum ein anderer. Ob sich das in den grollenden Synths, über die sich in „Suffice To Predict“ absonderliche Flächen schieben, widerspiegelt, im anmutigen und schlicht schönen Feature mit Ryan Elliott, das auf den Namen „Water“ hört, oder im rohen Drum-Workout „x12“, das an Joey Beltrams beste Zeiten erinnert: FEAR OF PROGRAMMING vereint fein produzierte Tracks, die stilistische Varianz genauso auszeichnet wie eine lose, aber bestimmt gesetzte inhaltliche Klammer.