Ellie Goulding

Higher Than Heaven

Polydor/Universal (VÖ: 7.4.)

Manchmal toll, oft egal: Dem Electro-Pop der Britin fehlt’s hier und da an Charakter.

Am besten klingt Ellie Goulding, wenn die Schulterpolster schön spitz sind. Wenn der Synthesizer auf 80ies-Disco programmiert, die Stimmung trockeneisneblig, der Beat so zickig ist wie im Madonna-Gedenksong „Temptation“. In solchen Momenten auf Gouldings fünften Album HIGHER THAN HEAVEN ist sie ein Star – und nicht nur eine sehr erfolgreiche Stadionsängerin mit Folkvergangenheit.

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Bekannt geworden war die Britin Anfang der Zehnerjahre mit der märchenhaften Story, in einem Pub entdeckt worden zu sein. Goulding wurde erst zur Indie-Hoffnung, dann zur waschechten Popsängerin, die Crowdpleaser für die Großraumhalle (und den „Fifty Shades Of Grey“-Soundtrack) kann.

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Aber so wirklich hat man nie verstanden, wer diese Künstlerin ist und sein will – woran auch HIGHER THAN HEAVEN wenig ändern wird: Ein paar hochtourige, powerpoppige und ernsthaft tolle Retronummern aus dem Eisschrank verhindern, dass alles in fraglos großartig produzierter Electro- Pop-Egalheit aufgeht. Wie toll es werden könnte, wenn man Goulding einen klugen Stilisten wie Mura Masa zur Seite stellen würde, zeigt das sachte psychedelisch eiernde „How Long“. Da verrutschen die Schulterpolster dann sehr stylish.