The Rolling Stones
Grrr Live!
Universal (VÖ: 10.2.)
No Filter, no security, no satisfaction, no Schlussstrich: Zwischenbilanz der „Greatest Rock’n’Roll band in the world“ nach 50 Jahren.
Im Rahmen ihrer „50 & Counting“-Tour gastierten die Stones am 15. Dezember 2012 im Prudential Center von New Jersey. Damals als Payper-View-Event ausgestrahlt, wird das Konzert nun erstmals auf diversen Bild- und Tonträgern veröffentlicht. Angefangen mit einer eher schleppenden Fassung von „Get Off Of My Cloud“, das von 70-Jährigen dargeboten natürlich nicht mehr über die knochenbrechende Wucht verfügt, mit der sie uns etwa auf dem 1966er-Dokument GOT LIVE IF YOU WANT IT! attackierten, führen uns die Veteranen durch ein halbes Bruttojahrhundert Rock’n’Roll-Geschichte.
AmazonDabei liegt der Fokus selbstredend auf dessen erstem Jahrzehnt, das seinesgleichen sucht und einzig in den Beatles findet. Mit wenigen Ausnahmen wie den Raritäten „Dead Flowers“ und „Before They Make Me Run“ strecken uns die Stones hier ihre Greatest Hits heraus. Die vielen Gastauftritte – The Black Keys auf dem Bo-Diddley-Cover „Who Do You Love“, Homeboy Bruce Springsteen auf „Tumbling Dice“, sowie John Mayer auf „I’m Going Down“ – sind nettes Beiwerk, aber eigentlich verzichtbar. Große Ausnahme: Lady Gagas Ausnahmestimme auf „Gimme Shelter“.
Zum „Midnight Rambler“ gesellt sich sogar Fan-Liebling und Ex-Stone Mick Taylor. Wenn so die letzten Sekunden der üblichen XL Version von „(I Can’t Get No) Satisfaction“ als Schlussnummer verklingen, überkommt einen das wohlige Gefühl eines Happy Ends nach einem nervenaufreibenden Thriller. Ein gerader Schlussstrich, der dann keiner war. Nicht zu fassen, dass die Band seitdem auf weitere fünf Tourneen gegangen ist.