Bill Wells & Maher Shalal Hash Baz
Osaka Bridge
Karaoke Kalk (VÖ: 10.2.)
Post-Jazz-Brass – ein schottisch-japanisches Role Model für eine Art von Orchestermusik im kleinen Geschirr.
2006 stand das Album OSAKA BRIDGE ziemlich allein auf weiter Flur, eine solch’ kleine und feine Blechblas- und Orchestermusik harrte – bei aller Begeisterung seitens der Kritik – noch der Entdeckung durch ein größeres Publikum. Heute treffen diese 15 Tracks auf verstärktes Interesse an Post-Jazz-Brass (siehe auch: ALIEN PARADE JAPAN, MINNA MITERU I + II, Le Millipede und die Rumpel Recordings der Acher’schen Hochzeitskapelle).
AmazonDie Songs, die Bill Wells und Maher Shalal Hash Baz damals gemeinsam aufzeichneten, würden inzwischen, wenn sie noch einmal aufgeführt werden sollten, auf der Stelle Platz finden im Programm des für „außergewöhnliche Sounds“ aufgelegten Münchner Alien Disko Festivals. Der schottische Jazz-Pianist Wells, der zur Zeit von OSAKA BRIDGE schon eine größere Liste an grenzüberschreitenden Zusammenarbeiten aufzuweisen hatte (Jad Fair, Isobel Campbell, Barbara Morgenstern, Stefan Schneider), legte das Gros der Kompositionen für diesen Trip vor, der sich der Suche nach der Seele der Melodie und der Schönheit in der Improvisation verschreibt.
Eingespielt mit dem Ensemble Maher Shalal Hash Baz gewinnen diese Songs eine seltsame Vorläufigkeit; Trompeten, Waldhorn, Baritonhorn und Kornett scheinen den Weg in eine Art von Kammermusik zu weisen, die sich wieder und wieder selbst umspielt und Track für Track doch ein rasches Ende findet. Folk- und Klassikfans sollen angenehm mit den Ohren geschlackert haben. Die Wiederveröffentlichung von Karaoke Kalk (Vinyl, digital) enthält als Bonus zwei bislang unveröffentlichte Tracks (digital).