Wesley Joseph

Glow

Secretly Canadian (VÖ: 17.2.)

Das britische Gesamtkunstwerk baut Klischees zwischen Rap und R’n’B neu zusammen.

Sich mal einen Videoclip von Wesley Joseph anzusehen, kann nicht schaden. Der Musiker aus Birmingham hat mal Film studiert, Kurzfilme in Szene gesetzt und sieht sein Schaffen generell als Gesamtkunstwerk. Nun wird der Clip zu „Monsoon“ keine MTV-Renaissance auslösen, aber illustriert gut, was auch auf GLOW passiert, seiner EP, die eigentlich für eine EP zu lang ist: Joseph adaptiert Klischees zwischen R’n’B und Rap, aber setzt sie neu zusammen. Glänzende nackte Oberkörper, Verweise auf afrikanische Folklore, ein Schnellfeuergewehr, Tanzen vor der Fischaugenkamera: Es sieht aus wie dein gewöhnliches Musikfilmchen, aber die einzelnen Elemente sind am falschen Ort, in neuen Zusammenhängen.

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So geht es auch auf GLOW zu, wo in den acht Tracks Auto-Tune-Spielereien und jazzy Schlafanzug- Rap zusammen in die Kiste geschickt werden, orchestrale Anwandlungen, Soundtrack-Dramaturgien und reduzierte Beats sich die Hand geben, klassischer Soul, Old-School-HipHop und Future-Pop Armdrücken veranstalten, ohne dass es jemals nach Kraftmeierei klingt. Hier ist alles drin, vielleicht zu viel, aber Stromae bekommt einen britischen Bruder, und davon kann es ja gar nicht genug geben.

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